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Campos de Níjar

Erschienen am 12.02.2021, Auflage: 1/2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9789180076029
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S., 2 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 0.9 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Zum Geleit Fast alle Bücher von Goytisolo wurden ins Deutsche übersetzt, außer La chanca und Campos de Níjar. Sie waren den Verlegern etwas zu linkslastig. Deshalb habe ich die Aufgabe übernommen, sie zu übersetzen. Das tat ich vor über 40 Jahren und das erste Buch ist erschienen und dann ging dem kleinen Verlag das Geld aus. Er schickte mir weder die Übersetzung noch dazu gehörende Fotos zurück. Deswegen übersetzte ich jetzt das Buch zum 2. Mal. Beide Bücher haben mich von Anfang an fasziniert und ergriffen. Das erste handelt von einem Stadtviertel in Almeria, wo die Roma in erbärmlichen Verhältnissen lebten. Und dies Buch handelt von der sehr großen Gemeinde Campos de Níjar, wo Spanier fast eben so miserabel lebten wie die Zigeuner in La Chanca. Ich besuchte sie 1981 und war entsetzt. Doch jetzt, nach genau 40 Jahren, habe ich mir erneut im Netz diese Gemeinde angeschaut. Sie war fast nicht wiederzuerkennen. Die ganze Region hat sich gründlich verwandelt. Die Dörfer sind renoviert, modernisiert und liebevoll geschmückt worden. Die Gemeinde hat es vermieden, den eigenen Strand mit Bettenburgen zuzubauen, sondern hat stattdessen ein riesengroßes Naturreservat halb auf dem Land und zur Hälfte im Meer angelegt mit einem supermodernen Museum. Die Gemeinde ist zu einer Perle des spanischen Tourismus geworden. Deswegen habe ich dem Buch noch ein paar Seiten angehängt, um diese tolle Verwandlung dem Leser vor Augen zu führen.

Autorenportrait

Über den Autor Juan Goytisolo wurde 1931 in einer angesehenen Familie Barcelonas geboren. Er hatte außer katalanischen auch noch baskische und kubanische Wurzeln. Er ging 1956 freiwillig ins Exil nach Paris. Und genau vor drei Jahren ist er in Marrakesch gestorben. Er schrieb über hundert Bücher und wurde einer der am meisten übersetzten Autoren. In Paris lernte er im Verlag Gallimard Frankreichs LiteraturPäpstin Monique Lange kennen, die er später heiratete. Durch sie lernte er auch alle wichtigen Schriftsteller jener Zeit kennen von Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Camus etc. Er begann mit Reportagen ganz neuer Art. Das waren nicht simple Reisebeschreibungen, sondern sie wurden verknüpft mit investigativem Journalismus. Er schuf damit ein neues Genre, das sich sehr schnell verbreitete. Aber bald widmete er sich ausschließlich dem Roman. Sein großes Verdienst ist es, dass er die wichtige Rolle der moslemischen Kultur in Spanien ins richtige Licht rückte, ohne die Spanien nicht Spanien geworden wäre. Die moslemische Kultur und Literatur hat ihn auch bewogen, im späteren Leben nach Marrakesch überzusiedeln. Begraben wurde er auf seinen Wunsch an der Seite seines engen Freundes Jean Genet auf dem Friedhof in Larrache, einem zauberhaften kleinen Hafen südlich von Tanger.

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